Verloren mit Monstern

Konzert vom 28. Mai 2017 im Jungle in Köln
PG.Lost, The Chasing Monster

Eine neue Konzerthalle in Köln. Den Jungle kannte ich noch nicht, obwohl er genau neben dem weltbekannten Underground lag. Ich wollte heute meine Reihe an Konzerten mit Bands vom Pelagic Records Label fortsetzen und es standen heute PG.Lost auf dem Programm. Die Halle machte auf den ersten Eindruck kein gutes Bild, denn sie lag zwischen einem Getränkemarkt und einem Vespa Handel hinter einem dicken Stahlzaun mit Schiebetor. Ich war pünktlich wie bei Facebook angekündigt gegen 19 Uhr da, aber der Laden sollte erst um 19:30 seine Tore öffnen und die Bands erst um 20 Uhr beginnen zu spielen. So gab es zumindest ein Zettel am Eingang bekannt. Ach, wie herrlich Deutsch ich doch manchmal sein kann. Pünktlich und voller Erwartung, dass Andere sich auch an die öffentlich bekannt gegebenen Zeiten halten. 😉
Flaschen auf das Gelände mitzubringen war leider auch verboten, da rief direkt der bullige Security Typ vom Eingang herüber, keine Pullen mit zu nehmen und diese bitteschön draussen zu trinken. Noch deutscher als ich es jemals sein werde.

Also wartete ich bis zum Einlass, ging dann erstmal dort zum Klo im Keller und hatte die ganze Zweit das Gefühl, in einer Diskothek zu sein. Alles war hübsch besprüht mit passenden Motiven zum Thema Dschungel. Aber alles auch irgendwie sehr inszeniert und künstlich.

Die Vorband war mir ebenso unbekannt wie der Club selbst. The Chasing Monster kommen aus Viterbo in Italien. Eine tolle Neuentdeckung, wie sich herausstellen sollte. Eine große Bereicherung der Band war vor allem Frederica Sciamanna (auch Mitglied der Band Shiver) an der Gitarre und da ich Bands mit Frauen besonders liebe, hatten sie sofort einige Pluspunkte bei mir gut. Ihr Sound war durchsetzt mit Spoken Word Passagen und rein instrumentaler Musik. Sehr atmosphärisch und energetisch. Fredericas ständig wehende blau-schwarze Haare und Aktionen stachen dabei besonders heraus. Hätte die Band ihre neue Platte Tales auf Vinyl heraus gebracht, so hätte ich sie mir sogar sofort und bedenkenlos besorgt.

Nach einer kurzen Wartepause kamen endlich PG.Lost auf die Bühne. Ein Quartett bestehend aus zwei Gitarristen, einem Bass und Schlagzeug aus Norrköping in Schweden. Ich habe selbst zwei ihrer letzten Scheiben in meinem Plattenschrank und mochte ihre energetische und zum Teil der ausufernden und wuchtigen instrumentalen Stücke sehr. Im letzten Jahr veröffentlichten sie ihr letztes Album Versus bei Pelagic Records.

Auch wenn nicht viele Zuschauer gekommen waren (ich schätze sie auf 50-70 Leute), war es doch eine tolle Stimmung. Viele Frauen und Pärchen waren anwesend und es war ungemein warm in dem Club. Gitarrist Gustav Almberg erzählte von einem Konzert in Finnland, bei dem es in dem Club eine Sauna gab. Hier in Köln wäre das nicht mehr nötig, denn die Sauna gäbe es hier direkt auf der Bühne. Was auch nicht ganz verkehrt war, denn ich schwitzte wie verrückt und musste öfter den Schweiss von der Stirn wischen.

Leider war das Konzert auch nach atemberaubenden und gefühlvollen Minuten gegen 23 Uhr zu Ende und ich kaufte mir noch einen schicken neuen Einkaufsbeutel von PG.Lost. Ich hatte ja noch einen kleinen Weg nach Hause und fuhr dann auch fast sofort los, um schließlich von der Musik beseelt in mein Bett zu plumpsen.

Vom Passatwind verfolgt

Konzert vom 06. Mai 2017 im MTC in Köln.
Trade Wind, Traced by Enemies

Wer Liebeskummer hat oder in einer Fernbeziehung lebt, ist bei Trade Wind sicher gut aufgehoben. So könnte ich den Sound der Band ganz gut umschreiben. Schmachtende, herzzerreißende Post-Hardcore Lieder.
Nicht nur deswegen musste ich nach Köln fahren, um mir die Band anzusehen, sondern auch weil mir ihre letzte Platte You Make Everything Disappear sehr gut gefiel.

Das MTC ist leider so unglaublich blöd in der Innenstadt gelegen, daß es mehr als ein Kunststück ist, mit einem Auto einen Parkpatz zu finden. Also musste ich etwas herumkurven, bis ich in einer kleinen Seitenstrasse endlich einen fand. Der kostete natürlich Geld und ich hatte kaum Münzen in meinem Portemonnaie und warf zwei Euro in den Automaten ein, um eine knappe Stunde Parkzeit zu erwerben. Ich bin dann zu einem Kiosk gelaufen, um dort noch einen Schein gegen Münzen einzutauschen, denn auf aufwendige Abschlepp-Aktionen hatte ich kein Interesse, Also nochmal vier Euro in den Automaten eingeschmissen und das würde sicher schon passen. Ich bin sicher, daß sowieso keine Politessen in der Nacht herumwanderten. Aber meine Paranoia hatte mich wieder überwältigt und ich zahlte artig die Parkgebühren.

Der Weg vom Auto zum MTC war jetzt natürlich lang und irgendwann führte er mich durch die Partymeile Kölns, wo eine Menge Kneipen, Diskotheken und Restaurants sich aneinander reihen. Es war supervoll, denn es war ja ein Samstag und nicht jeder musste am nächsten Morgen wieder um 6 Uhr aufstehen um zur Arbeit zu gehen. So wie ich eben.

Das MTC ist ein Kellerclub, in dem ich schon einmal Karma To Burn gesehen habe. Das Licht ist bescheiden, aber ich wollte den Versuch wagen und hier fotografieren. Vor der Show noch zwei frisch gezapfte Kölsch herunter geschüttet und gewartet. Mir fiel auf, daß heute erstaunlich viele Teenager anwesend waren und vor allem auch ein sehr hoher Anteil an Frauen. Gut für romantisch veranlagte Geister sind Trade Wind genau richtig. Ich kam mir mit meinen 40 Jahren auch nicht alt vor.

Als Vorband spielten heute Traced by Enemies, einer Hardcore/Metal Combo aus der Grenzstadt Viersen. Sie spielen erst seit 2014 zusammen und haben im letzten Dezember ihre erste EP unter dem Titel Unity In Diversity heraus gebracht. Für den Hauptakt Trade Wind war die Band zwar etwas schnell und sehr wuchtig. Aber vielleicht auch Taktik, um zuerst im Sturm zu stehen und sich dann in den ruhigen Dünen einzukuscheln. Die Gruppe war nicht schlecht und ich freue mich, sie mal in einem anderen Zusammenhang kennen zu lernen.

Trade Wind sollten nun den Kuschelkurs einleiten. Jesse Barnett (Stick To Your Guns) und Tom Williams (Stray From The Past) haben diese Band 2014 gegründet und nach einer EP zwei Jahre später schon ihren ersten Longplayer veröffentlicht. Die Texte handeln natürlich nicht nur von Liebe, sondern auch von Einsamkeit und den Alpträumen Jesses, der sich hier sehr persönlich und authentisch wiederspiegelt.

Auch wenn das Set aufgrund der wenigen bisher veröffentlichten Lieder recht kurz war, gefielen mir die einzelnen Stücke live viel besser als auf Vinyl. Und auf Vinyl fand ich sie schon sehr gut. Den ganzen Teenies gefiel die Show wohl auch ziemlich gut, denn sie waren genau wie ich ziemlich beseelt. Sie hatten jetzt nur den Vorteil, weiter an der nun folgenden Party abzutanzen, denn ich musste nun zu meinem kleinen Auto dackeln, vorbei an den schon etwas angetrunkenen Student_innen in den Kneipen und nach Hause fahren. Es war so 22:30 Uhr und mir blieben nur ein paar Stunden, bis ich mich wieder aus dem Bett quälen musste. Der Sonntag sollte lang werden, denn ich hatte sogar noch einen Fotoauftrag nach der regulären Arbeit zu erledigen.

Aber für gute Musik ist mir kein Weg zu weit und keine Müdigkeit zuviel.

Setlist Traced By Enemies
Intro
Unity In Diversity
Pay The Price
Trapped A Life
Monuments
Killing Intro
Cages
Truth Is …
Love

Kollektive Stimmung

Lesung vom 10. April 2017 im Café Hibiskus in Köln.
Konzert vom 10. April 2017 im Underground in Köln.
Nathan Gray Collective, The Devil’s Trade

Vor kurzer Zeit habe ich erst die neue Platte von dem Boysetsfire Sänger Nathan Gray erhalten und mich sehr gefreut, dass er nun mit seiner neuen Gruppe auf Europa Tour kommen würde. Dann kam sogar noch die frohe Kunde, daß er aus seiner zeitgleich erschienenen Biografie vorlesen würde.

Seine Lesung sollte um 18 Uhr beginnen und in dem kleinen Café Hibiskus in Köln stattfinden. Direkt neben dem Underdog Plattenladen, der das Ganze organisiert hatte. Ich war natürlich knapp eine Stunde zu früh da, denn der Laden war eher sehr klein und ich wollte unbedingt einen Platz erwischen. Zu Beginn war fast niemand da, aber es kamen bis 18 Uhr an die 30 Leute zusammen.

Nathan schien sichtlich nervös zu sein vor dieser kleinen Meute in diesem sehr intimen Rahmen zu stehen. Das sagte er auch ganz deutlich, denn auf Konzerten hat er diese massiven Gitarrenwände hinter sich und hier stand er ganz alleine. Er erzählte etwas und las ein wenig aus seinem Buch vor, aber bereits nach einer Viertelstunde war er damit auch schon fertig und ging dazu über Bücher, CDs, Pappbecher, Eintrittskarten und ähnliche Souvenirs zu signieren und sich kurz mit den Fans zu unterhalten. Fotos wurden mit ihm gemacht, Smalltalk geführt und Fragen gestellt. Ich fand die Lesung für meine Begriffe leider etwas sehr kurz und hätte sie gerne etwas länger gehabt, aber je nachdem wie Nathan seine Priorität gesetzt hat, wollte er wohl eher den engen Kontakt zu den Fans haben.

Natürlich ließ ich auch mein Buch signieren und habe ihm sogar mein eigenes letztes Buch mitgebracht. Street Messages. Das mit den ungefragten Graffiti und Street Art Texten im öffentlichen Raum. Schaut euch mal danach um. Ich bin nach der Signierstunde auch wieder zu meinem Wagen zurück und zum Underground gefahren, um mir das Konzert anzusehen. Vorher musste ich noch zu einer Pizzeria, um meinen Magen etwas zu befüllen, denn ich hatte kaum etwas gegessen.

Als ich im Untergrund ankam, war er erschreckend leer und ich hoffte, daß hier nicht wieder so wenig Leute wie in Birmingham kommen würden, wo nur 25 Zuschauer anwesend waren. Aber als The Devil’s Trade die Bühne betrat, war die Halle doch fast gefüllt. Die Band besteht im Grunde nur aus einer einzigen Person – Dávid Macó, der auch bei der ungarischen Sludge Metal Band Haw mitspielt. Der Mann mit Glatze, einer elektrischen Gitarre, einem Banjo und einer akustischen Gitarre füllte mit seiner Stimme und der Stimmung seiner Lieder den ganzen Underground aus und nahm vom ersten Moment seiner Show das Publikum in seinen Bann. Auf jeden Fall ein Musiker, den man sich nochmal anhören sollte.

Es gab dann eine kleine Umbaupause, in der Nathan seinen Altar oder die Kanzel aufbaute, um seine musikalische Predigt zu beginnen. Nathan Gray verfolge ich nun schon viele Jahre mit Boyetsfire, The Casting Out (I Am Heresy haben mir nicht so sehr gefallen) und auch jetzt bin ich von seinem neuen Projekt dem Nathan Gray Collective schwer begeistert. Daher habe ich auch die Crowdfunding Kampagne auf Pledgemusik für deren neue Platte und Nathans Buch unterstützt.

Der Sound war ein wenig merkwürdig abgemischt, denn das Schlagzeug stach irgendwie etwas dumpf und dominant hervor. Die Stimmung der Lieder kam jedoch authentisch herüber und Nathans Dominanz auf der Bühne und sein absoluter Enthusiasmus, mit denen er die Lieder zelebriert, wirkte absolut ansteckend. Seine schiere Energie kann man fast fassen und die Lieder waren live sogar intensiver als auf Platte. Sie spielten einige Lieder aus der neuen Platte und der ersten EP.

Diese Stimmung konnte man auch im Publikum spüren, denn es schwang auf derselben Ebene mit, wie die Band selbst und ich glaube die Euphorie und die Lieder ergriffen den gesamten Untergrund. Ich denke, dass jedEr Zuschauer*in am Ende mitnehmen konnte, dass wir alle bald oder in einiger Zeit sterben werden. Es ist Zeit, das Leben zu nutzen!!!

Mit Helm unterwegs

Konzert vom 07. Februar 2017 im Gebäude 9 in Köln.
Helmet, Local H

Anfang Februar habe ich mir Helmet und Local H in Köln angesehen. Der Konzertbercht wurde jetzt in der aktuellen OX Ausgabe veröffentlicht. Also los geht und holt euch dieses tolle Magazin!

Helmet live im Gebäude 9 in Köln am 07. Februar 2017

Das Mono Syndrom

Konzert vom 30. Oktober 2016 im Gebäude 9 in Köln.
Alcest, Mono, Syndrome

Nach meiner Reise durch Laos, über die ich hier vielleicht einmal berichten werde, hat mich nun der Alltag leider wieder und die wenigen Momente, in denen ich mich in ferne Welten begeben und auf virtuelle Reisen gehen kann, sind zum Beispiel Konzerte. Für ein paar Stunden entführen mich die Musiker mit Klang, Licht und Vibrationen in kleine Phantasielandschaften. Notwendig in dieser entmenschlichten Zeit.

Heute war es eine besondere Reise, denn ich konnte endlich wieder Mono aus Japan bewundern, die ich zum letzten Mal 2011 im Druckluft in Oberhausen gesehen hatte. Es wurde also wieder Zeit. Eine weitere Premiere war meine neue Kamera, die ich heute zum ersten Mal auf einem Konzert ausprobieren wollte und generell noch nie getestet hatte. Ein kleines Risiko, denn das Management von Mono wollte die fertigen Bilder gerne verwenden.
Vielleicht durch die Luftfeuchtigkeit in Laos oder technische Defekte ist meine alte Kamera gegen Ende meiner Reise kaputt gegangen und die direkt nachbestellte baugleiche Kamera hatte ebenfalls Defekte. Daher habe ich das Less Than Jake Konzert vom 13. Oktober nicht gepostet, weil die Bilder einfach nur miserabel waren. Also wieder eine neue Kamera samt Objektiv gekauft udn nun bin ich stolzer Besitzer einer neuen Spiegelreflex eines anderen Herstellers. Und heute war Premiere im Gebäude 9 bei Mono.

Ich traf zwar noch recht früh gegen 19:45 Uhr ein, hatte nur so weit weg geparkt, dass ich etwas laufen musste. Das Konzert war restlos ausverkauft und die Halle voll. Oje, ich musste mich durch den ganzen Wust an Menschen durchkämpfen, um einen halbwegs guten Platz vor der Bühne zu ergattern. Ich stand leider nur in der zweiten Reihe und der Fotograf vor mir war nicht bereit, auch nur ein wenig nach links zu rutschen, damit wir beide einen tollen Platz zum fotografieren hätten. Während des Konzertes machte er diese Lücke sogar zu und behinderte mich irgendwie sogar bei meinen Aufnahmen, indem er sich gegen mich stemmte. Es sind denke ich dennoch ein paar gute Bilder bei herumgekommen und ich bin sogar schwer begeistert von meinem neuen technischen Begleiter.

Ich kam gerade rechtzeitg, denn das Konzert begann pünktlich und Mathieu Vandekerckhove setzte sich alleine auf seinen Stuhl. Er ist besser bekannt unter seinem Solo-Projekt Syndrome und spielt auch bei Bands wie Amenra, Kingdom Deah und Sembler. Die Bühne war in ein kaltes, blaues Licht getaucht und im Hintergrund lief ein schwarz-weiss Film mit Sequenzen von Meer, Frauen in den Dünen liegend und Wasserspielen ab. Das Ganze brachte mit dem trägen, aber stimmungsvollen und grummelnden Sound ein recht schweres Ambiente mit und oft vergass man, dass dort nur Mathieu saß, der all diese überlagerten Klänge produzierte.

Irgendwann während seiner Show quatschte mich die Frau neben mir an, ich möchte meine Kameratasche doch auf dem Bauch tragen. Ich drehte sie auf den Rücken und stellte später fest, daß sie fast die ganze Zeit während des Konzertes von Mono und Mathieu nur auf ihr Handy glotzte und den Musikern auf der Bühne kaum Beachtung schenkte, bis dann am Ende ihre Lieblingsband kam, wegen der sie nur gekommmen war und die sie stolz auf ihrem Shirt herumtrug.

Nachdem Mathieu nach einer geschätzten halben Stunde sein Set beendet hatte, wurde kurz umgebaut und mein Hauptgrund dieses Abends betrat die Bühne. Mono. Aus Japan. Vier Personen, die bereits seit 1999 Musik machen. Erst im Oktober veröffentlichten sie ihre neue Platte Requiem For Hell bei einem meiner Lieblings-Label Pelagial Records, dessen Titeltrack sie sogar zum Abschluss spielten. Inspiriert wurde die Platte von Dantes Göttlicher Komödie.

Monos instrumentaler Klangteppich geht bisweilen durch Mark und Bein, wenn sie aus klangvollen Teppichen in druckvolle Wellen ausbrechen. Auch wenn sie eine der wenigen Bands sind, die bei Konzerten sitzen, verzeihe ich ihnen dies, denn sie verbreiten bisweilen eine ungeheure Energie, die sich im nächsten Moment in ganz ruhige Gewässer mit einer atemberaubenden Berglandschaft verwandelt. Rein musikalisch natürlich. Das sind diese Momente, in denen ich aus meinem Alltag entfliehe und von der Musik gefangen bin und mich nur auf die Klänge und mögliche fotografische Schnappschüsse konzentrieren kann.

Wieso der Veranstalter diese Reihenfolge an Bands gewählt hat, ist mir schleierhaft. Ich hätte gerne Mono als Hauptakt gesehen, denn was zum Schluss kam, haute mich nicht mehr aus den Socken. Alcest stammen aus Avignon in Frankreich und sind eigentlich das Soloprojekt des Gitarristen und Sängers Neige. Alcest wurde 2000 gegründet und sie haben bislang fünf Studioalben heraus gebracht. Sie fingen damals als Black Metal Band an und gelten heute als Vorreiter des Blackgaze, einem hypnotischen Genre des Post-Metal.
Die Jungs kamen mir leider etwas zu selbstverliebt rüber und die Musik war mir persönlich zu eintönig. Auch wenn beide Gitarristen sangen, dachte ich zuerst sie fabrizieren nur Sounds mit ihren Stimmen, aber irgendwann kamen die Stimmen durch die Boxen und ich erkannte, daß sie sogar sangen.

Ehrlich gesagt möchte ich keine Band verreissen, aber Alcest langweilten mich zum Teil, denn es fehlte mir der Drive und der Knall. Das gewisse Etwas und diese selbstverliebten Blicke ins Publikum empfand ich als eher störend und irritierend. Es gab zum Glück keine Zugabe.

Gegen knapp 0 Uhr war das Spektakel zu Ende und ich besorgte mir an dem Merch-Stand von Mono noch eine ihrer alten Platten, die mir noch in meiner Sammlung fehlte: One Step More And You Die und die New York Soundtracks in einer Deluxe-Vinyl Version. Mit der For My Parents Platte von Mono in voller Lautstärke ging es dann über die A3 wieder nach Hause.

Setlist Mono:
Ashes In The Snow
Death In Rebirth
Dream Odyssey
Pure As Snow
Recoil, Ignite
Requiem For Hell

Setlist Alcest:
Onyx
Kodama
Je Suis D’ailleurs
Écailles De Lune
Autre Temps
Oiseaux de Proie
Eclosion
Là Où Naissent Les Couleurs Nouvelles
Délivrance

Zu dritt im Fjord

Konzert vom 23. August 2016 in der Live Music Hall in Köln
Thrice, Fjort

Thrice, Thrice, THRICE!!!! Ich hätte nicht gedacht, daß ich die Band noch live sehen würde. Als im Mai das Konzert in Köln öffentlich wurde, war ich wohl gerade in Idomeni fotografieren und habe es leider nicht mitbekommen. Als ich es dann über einen Monat später realisierte, waren die Karten schon ausverkauft. Schade, denn Thrice gehören schon zu meinen absoluten Lieblingsbands. Nunja, so spielt das Schicksal manchmal.

Am Abend des Konzerts hatte ich frei und schaute noch einmal auf die Facebook Seite des Events, ob nicht vielleicht, ganz vielleicht jemand noch eine Karte zu verkaufen hat. Da war dann der Christian, dem es gesundheitlich nicht so gut ging und ein ausdruckbares Ticket zu verkaufen hatte. Also angeschrieben, Geld mit Paypal bezahlt und Ticket ausgedruckt. Das war so gegen 17:30 Uhr und um 19 Uhr war schon Einlass. Also zack eine Suppe aus dem Tiefkühlfach warm gemacht, umgezogen und ab ins Auto, Geld kaufen, Auto tanken und wieder auf die A3. Drei Staus mitgenommen, versucht mich nicht aufzuregen, denn das ist ja normal hier, einen Parkplatz gesucht und ab hinein. Ich habe mir sogar akribisch den Namen und die Anschrift von Christian gemerkt, falls mal jemand auf die Idee kommt, den Käufer zu checken. Beim Einlass interessierte sich niemand dafür und die Karte wurde sogar artig gescannt und nicht zerrissen. Ein Bier besorgt und hinein in die Halle, einen guten Platz ergattern. Es war mittlerweile 19:20 Uhr und noch nicht sehr voll, also konnte ich recht weit vorne in der vierten Reihe stehen.

Ich war natürlich zu spät gewesen, um mich als Fotograf zu akkreditieren, was nicht wirklich schlimm war, denn so konnte ich die Band voll geniessen. Ich hatte aber meine kleine Kompaktkamera eingeschmuggelt, mit der ich die Bilder unten geschossen habe. Qualitativ nichts hochwertiges, aber wenigstens ein Foto am Ende.

Punkt 20 Uhr standen dann Fjort auf der Bühne. Eine Band aus Aachen, die es seit 2012 gibt und die mittlerweile drei Alben heraus gebracht haben. Ich kannte sie bislang nicht, aber sie spielten einen wütenden und melodischen Hardcore, der in die Ohren und die Beine ging. Als Vorband für Thrice eine gute Wahl und sie bekamen natürlich meine Pluspunkte, als Bassist David gegen die braunen Brandstifter der AfD & Co. schimpfte und zum Widerstand aufrief. So muss das sein und leider war ihr Konzert extrem kurz, sodaß ich sie sicherlich noch einmal live sehen muss.

Die Spielzeit von Fjort war wie immer bei so Großveranstaltungen auf 30 Minuten beschränkt, dann brauchten die Roadies dieselbe Zeit, um die Bühne für Thrice umzubauen. Ich höre Thrice nun seid vielen Jahren und habe von ihnen sogar jedes Album auf Vinyl im Schrank stehen, bis auf die The Alchemy Index in der 10″ Version, die mittlerweile unerschwinglich ist. Ich warte auf einen Repress…

Thrice existieren seit 1998 und sie sind eine der wenigen Bands, die seit ihrer Gründung in derselben Formation spielen. 2011 nahm die Band aus persönlichen Gründen eine Auszeit und kam 2015 mit Arbeiten an dem neuen Album To Be Everywhere Is to Be Nowhere wieder zurück. Dieses erschien im Mai diesen Jahres. Und sie sind wieder mit einer Tour durch Europa zurück. Wenn auch nur mit ein paar Konzerten und wohl nur ein Konzert auf dem europäischen Festland. Dementsprechend waren Holländer und Belgier extra angereist. 2010 hatte ich sie verpasst, da haben sie laut meiner Erinnerung (die mich nicht selten mal täuscht) in Münster gespielt.

Ach, das Konzert? Es war das wohl bislang beste Konzert diesen Jahres. Nicht nur Fjort haben mich überzeugt, auch Thrice sind eine extrem gute Liveband. Davon konnte ich mich nun selbst überzeugen. Sie spielten viele ihrer alten Klassiker, darunter meine absoluten Lieblingssongs Cold Cash, Colder Hearts und The Artist In The Ambulance. Von der neuen Platte wurden auch ein paar Songs gespielt und die Setlist war angenehm durchwachsen von den ruhigeren Liedern bis hin zu den brachialen Ausbrüchen.
Sänger Dustin schien gesundheitlich etwas angeschlagen zu sein, denn vor den Zugaben meinte er, die Stimme versage ihm fast. Er hielt jedoch tapfer durch und es war ihm nichts anzumerken.

Es war so unglaublich heiss in der Halle und da ich, seitdem ich nicht mehr rauche, irgendwie mehr schwitze als sonst, war mein Shirt am Ende des Konzerte pitsch patsch nass. Es war gut, daß ich einen Kapuzenpulli im Wagen hatte und so wechseln konnte und nicht mit einem triefendem Hemd nach Hause rasen musste. Noch beseelt von der Energie, dudelte ich in meinem Wagen nach Hause und da ich meine Ohrstöpsel vergessen hatte, war die Musik im Wagen sicher umso lauter. Wenn meine Knutschkugel tanzen könnte, wären wir nach Hause getanzt.

Die Melvins

Konzert vom 15. Juni 2016 im Underground Köln
The Melvins

Irgendwie bin ich derzeit mit Terminen und Projekten so überladen, dass ich erst immer mit einiger Verspätung bei den Konzerten ankomme. Das tut mir sehr leid aber besser später als nie.

Ich habe schon einmal erwähnt, daß ich den Underground in Köln als Konzerthalle und zum Fotografieren von Konzerten nicht besonders schätze. Dennoch für eine Band wie die Melvins gehe ich natürlich gerne in den Untergrund.

Es sollte eigentlich noch eine Vorband spielen, aber die haben vorher abgesagt, also machte ich mich etwas (zu spät) auf dem Weg und kam natürlich noch in einen dicken Stau. Daher war ich erst 15 Minuten vor Beginn der Show dort an und es war natürlich schon brechend voll, sodaß ich mir mühsam einen guten Platz vorne an der Bühne erkämpfen musste.
Ich hatte Glück und fand einen Platz fast in der Mitte und konnte so alle Musiker sehen und fotografieren.

Es dauerte zwar einige Zeit, bis die drei Musiker die Bühne betraten, aber man konnte bald Buzz Osbornes Lockenkopf hinter der Bühne erkennen.

Die Melvins wurden 1983 u.a. von Buzz Osborne gegründet, zusammen mit dem Bassisten Matt Lukin, der später bei die Band Mudhoney gründete. Selbst Kurt Cobain versuchte einmal bei den Melvins zu spielen, vergaß aber beim Vorspielen e alle Songs, sodaß er nicht genommen wurde. Ich habe noch zwei Platten hier, wo Jello Biafra bei ihnen singt und sie fast einen würdigen Nachfolger der Dead Kennedys gegründet haben.

Die Melvins haben ihren eigenen Stil, der fast nur mit den Melvins zu beschreiben ist. Tiefsinnig, wirr, intensiv und verzerrt. So war auch das Konzert und gegen Ende stand ich etwas mitgenommen von dem genialen Sound und musste die Impressionen erst einmal für mich verarbeiten.

Brennendes Karma

Konzert vom 27. April 2016 im MTC, Köln
Karma To Burn & Sons Of Morpheus

Eine weitere Stadt, die ich für ihre wunderbaren Parkmöglichkeiten und eine unglaublich clevere straßenbauliche Koordination (Achtung: Ironie!!) liebe, ist Köln.
Vor allem, wenn Clubs wie der MTC mitten in der Stadt liegen und eine aufwendige Parkplatzsuche quasi vorprogrammiert ist. An diesem Abend hatte ich dann durch Zufall ein wenig vom MTC entfernt eine freie Stelle an einem Neubau gefunden und sogar versucht, mir einen Parkschein zu kaufen, was mir nicht gelang und der Automat meine mühselig eingeworfenen Münzen wieder ausspuckte. In meiner Paranoia malte ich mir schon Ausreden und Formulierungen für Briefe aus, die ich der Stadt Köln schicken wollte, falls ich bei meiner Rückkehr ein Knöllchen an meinem Wagen finden sollte.

Doch zuvor hatte ich noch zwei dicke Staus zu bewältigen und kam erst gegen 20 Uhr an und war schon besorgt, daß die Bands ohne mich angefangen hatten zu spielen. All diese Faktoren ließen den Abend sehr unentspannt beginnen. Doch zu meinem Glück war das MTC fast leer, als ich in dem Kellerclub ankam. Gerade wurde sogar passend zu meinem heutigen Kapuzenpulli die Pelagial Platte von The Ocean gespielt. Ich kaufte mir ein Bier und wartete auf die Musiker und das Publikum, die hoffentlich noch kommen sollten. Es konnte ja nicht sein, daß eine so große Band wie Karma To Burn nur ein kleines Publikum anzog.

Irgendwann traten die ersten Musiker auf die Bühne und ich ging nach vorne. Als Vorband spielten Sons Of Morpheus, eine Band aus der Schweiz. Sie haben sich 2014 zusammen gefunden und im letzten Jahr ihr erstes, selbst betiteltes Debutalbum heraus gebracht.

Bei ihrem Sound fühlte ich mich in eine Zeit zurück versetzt, die ich selbst nicht einmal mit erlebt hatte. Sie spielen laut ihrer Facebook Seite einen psychodelischen Bluesrock. Die Gitarre von Sänger Manuel scheint vermutlich auch aus dieser Zeit zu stammen.

Ihre Lieder waren sehr experimentell und abwechslungsreich und sie schienen auch der spontanen Improvisation nicht abgeneigt zu sein. Eine sehr spannende Geschichte erzählten sie live und ehe ich mich in ihre Welt eingelebt hatte, war ihre Show auch leider schon vorbei.

Sons Of Morpheus live im MTC, Köln am 27. April 2016.

Sons Of Morpheus live im MTC, Köln am 27. April 2016.

Als die drei Schweizer Jungs mit ihrem Set fertig waren, bauten auch schon die nächsten drei Herren aus West Virginia in den Staaten ihre Instrumente auf. Karma To Burn legten 1997 ihr erstes Album noch auf Drängen ihr Plattenfirma Roadrunner Records mit Sänger vor und spielen seitdem rein instrumental.

Erst im Februar veröffentlichten sie ihre neue EP mit dem bezeichnenden Titel Mountain Czar, was soviel wie der Herrscher der berge bedeutet. Die Musiker geben ihren Songs keine Titel, sondern nummerieren sie in einem fort durch. Bei der neuen Platte sind sie nun bei 60 angekommen und sie spielten gleich zwei Stücke von ihr – 61 und 62. Ihre Verstärker waren so dermaßen laut, daß ich trotz meiner Ohrstöpsel ein leichtes Ohrensausen bekam. Als reine Insatrumentalband gab es natürlich keinen Gesang und auch die Ansagen von Gitarrist William waren sehr spärlich.

Irgendwann gingen mir (und auch einigen anderen Zuschauer_innen) ein paar Jungs auf den Wecker, die eine unglaubliche Unruhe in das Publikum brachten und anfingen zu pogen. Sie beschimpften den Gitarristen William als Shithead und machten sich über die Namensgebung der Lieder lustig. Das war nicht nur nervig sondern auch vollkommen unangebracht. Es zerstörte die Stimmung der erdigen und schweren Songs der Band, denn vor allem gegen Ende des Konzerte kamen die Stücke, die ich von ihnen so liebte.

Sie gaben keine Zugaben und die Band verabschiedete sich freundlich von dem Publikum, auch von den Kindern, die sie vorher als Shithead beschimpft hatten. Ich eilte schnell aus dem Club, denn ich hatte Sorge um meinen Wagen, die natürlich vollkommen unbegründet war. Er stand noch unberührt an seinem alten Platz und es klebte auch kein Strafzettel an der Windschutzscheibe.
Auf dem Rückweg überraschte mich das wechselhafte Aprilwetter und es regnete so stark, daß ich dank meiner uralten Scheibenwischer die Straße kaum noch sah.

Karma To Burn live im MTC, Köln am 27. April 2016.

Karma To Burn live im MTC, Köln am 27. April 2016.

Setlist Karma To Burn:
8
36
19
34
55
1
61
15
28
62
32
57
20

Hardcore auf deutsch, israelisch, australisch und amerikanisch

Konzert vom 20. März 2016 im Underground in Köln
Defeater, Break Even, Kids Insane und Jail

Nein, ich bin nicht nach Köln gefahren, um mir Refused anzusehen. Das wäre vielleicht auch interessant gewesen, aber ich bin doch in den Untergrund gegangen.

Der Underground in Köln. Hier habe ich mein erstes Motorpsycho Konzert so 1994 oder 1995 gesehen, nachdem ich an der damals noch existierenden Hall Of Fame gesprüht hatte, die um die Ecke lag. Mit einer Tasche voller Dosen saß ich dann bekifft im Hintergrund der Halle und bin auf die musikalische Reise der Norweger gegangen. Hier haben viele gute Bands gespielt, die heute schon in großen Hallen gastieren. Und heute stand ein internationaler Hardcore Abend auf dem Programm.

Er begann lokal mit Jail aus Paderborn und dem Ruhrgebiet. Hardcore hat immer irgendwie etwas mit Sport zu tun. Viel springen, auch rennen, schreien, hüpfen und die Arme rudern. Sänger Björn hatte bereits eine kurze Sporthose an und war besonders aktiv auf der Bühne, wie es sich gehört: er rannte, schrie, hüpfte und war ein geladenes Energiebündel, dem man nur schwer mit den Augen folgen konnte.

Präsentiert wurde ein energiegeladener Oldschool Hardcore und auch wenn die Band im Herbst letzten Jahres gerade ihre erste 7″ Single aufgenommen und veröffentlicht hatte, wurde doch klar, daß die Mitglieder ihre Sache bereits seit vielen Jahren machen. Es klang schon sehr ausgereift und erwachsen. Ich bin gespannt auf das was noch kommen wird aus dem Gefängnis Jail.

Jail playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Jail playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Ich hatte noch nie im Underground fotografiert und war von Beginn an etwas frustriert über das schlechte Licht. Ich nehme so gut wie nie einen Blitz beim fotografieren, denn das macht total langweilige, flache Bilder und gibt keine tollen, satten Farben. Blitzfotografie in der Automatik-Funktion der Kamera kann auch jeder machen und ich fotografiere immer komplett manuell und mit dem Licht der Scheinwerfer. Also auf Konzerten. Da geht auch was schief, aber es sind in meinem Augen die besten Bilder entstanden. Doch hier musste ich improvisieren zwischen Fotos mit Blitz, Überbelichtungen und Fotos ohne Blitz. Am Ende sind doch ein paar nette Bilder für mein Buchprojekt heraus gekommen. Oder?

Als nächste Band stand die Gruppe Kids Insane aus Tel Aviv in Israel auf dem Programm, die sich bereits 2010 gegründet hatten und auch schon ein paar Mal in Deutschland auf Tour waren. Jetzt begleiteten sie Defeater als Support und haben selbst schon eine kleine Fangemeinde in diesem Land.

Ihre Musik war eine Mischung aus Oldschool Hardcore und modernen Einschlägen, der den eurpoäischen Vorbildern in Nichts nachsteht. Durch die begrenzte Zeit von nur 40 Minuten war das Set sehr schnell vorbei, aber das ist bei den vielen Bands des heutigen abends und bei Hardcore eigentlich nicht verwunderlich.

Kids Insane playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Kids Insane playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Mit der dritten Band dieses Abends – Break Even – reisen wir von Israel nach Australien, wo die Gruppe in Perth beheimatet ist. Es gibt sie auch schon seit 2005 und in 2008 hatten sie den tragischen Verlust ihres Gitarristen Rowan Willoughby zu beklagen, der sich das Leben nahm. Aus dieser Trauer heraus entstand ihr Debut Album The Bright Side, was bislang die einzige Longplayer Veröffentlichung der Band blieb.

Der Bassist hatte mit dem Gürtel seines Instrumentes zu kämpfen, der ständig abfiel und der Sänger forderte das Publikum permanent auf, von der Bühne zu stagediven. Das wurde gerne angenommen und die Energie der Musik setzte sich bald in das Publikum um, was eine hervorragende Basis für die letzte Band des Abends – Defeater zu formen.

Break Even playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Break Even playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Gegen 22 Uhr wurde es dann Zeit für den Hauptakt des Abends. Defeater. Die Halle war mittlerweile komplett gefüllt und ich entschloss mich, die Position vor der Bühne zu wechseln und ging an den rechten Rand. Das erwies sich nachher als weise Entscheidung, denn ich konnte hier bessere Bilder machen als auf der linken Seite.

Die fünf Jungs aus Boston spielen seit 2004 zusammen und sie haben sich im letzten Jahr nach der Veröffentlichung ihrer neuen Platte Abandoned von ihrem Gitarristen Jay Maas getrennt. Mit der neuen Platte sind sie derzeit auf Europa Tour und eröffneten ihr Set auch mit dem Titeltrack der Scheibe.

Die Band riss das Publikum vom ersten Moment an mit und wurden bei einigen ihrer bekannten Songs frenetisch gefeiert. Menschen flogen durch die Luft, Fäuste und Finger reckten sich der Bühne entgegen. Sie scheuten sich nicht zu betonen, daß sie den Underground als einen ihrer besten Locations lieben würden. Nach zwei oder drei Zugaben war pünktlich gegen 23 Uhr Schluss und ich setzte mich mit einem Bier an den Rand der Halle zum entspannen. Irgendwie sind Hardcore Konzerte auch für den Zuschauer recht anstrengend und ich war ein wenig erschöpft. Oder werde ich nur alt? Irgendwann forderte mich die Security zum Gehen auf und ich stürzte den Rest Bier herunter und ging zu meinem Wagen.

Defeater playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Defeater playing live at the Underground in Cologne, Germany at the 20. March 2016.

Ein Video konnte ich an dem Abend leider nicht machen, da es sehr hektisch vor der Bühne war und der Sound so dermassen laut war, daß die Kamera den Ton nur übersteuerte und es kein wirkliches Hörvergnügen mehr war.

Of spider gods and cheaters

I still did not fully recover from my cold, but I needed to go out and see some music. Maybe music can be healing as well? Of course it does.

Today’s programme was about to see Spidergawd and The Cheaters in Gebäude 9 in Cologne. The last time I had been at that place was 2006 to see Sleater-Kinney before they split. It is a little complicated to get there as far as I remembered, because you needed to make a u-turn to get to the street, where the club was.
Hmm, with my modern-day navigation system it was easy to find. But after I left my car, I still had some problems to find the venue, because it was in a backyard.

Inside, everything looked different than 10 years ago and the bathroom was over and over covered with stickers. The concert hall was not open yet, so we all were squatting inside the entrance hall, drank our beers or other liquids and I could get a good overview on the merchandise of Spidergawd to make my coice for later.

DJ Friese, a long-bearded man was putting up some records with fine rock music on the turntable and someone threw a full bottle of beer on the ground. What a mess! Finally, about 8pm, we were allowed to enter the main concert hall. It took some time until it was completely full, but at the end, the whole room was packed and an estimated 200 to 250 people.

The first trio – The Cheaters – I never heard before. They should not be confused with The Cheaters, that were playing during 1979 to 1987 and coming from New York. There is another Cheaters band from Baltimore, but we are meeting here the three-piece cheaters from Oslo, Norway. They started playing in 2006 and won the Norwegian Grammy Award (The Spellemann) for the best rock album in 2014. They call their music punk rock n roll.

One guitar, a bass and a drumset, split apart due to the massive drumset of Spidergawd’s Kenneth Kapstadt and the guitar player Henrik Width Kristiansen had to stay alone on one side with his equipment.

Their sound was driving, loud and noisy. But it is very hard to play as first band before another great band, that everyone expects.
Their songs were a lot about girls and I sometimes felt like being back in the 1960’s, when the people looked like guitar player Henrik and the sound was a bit similar too. At the end they did a good job, but were not really my cup of tea.

Their last song „She’s a Spider“ they dedicated to the following gods of spiders.

The Cheaters playing live in Gebäude 9, Cologne, Germany on 17. February 2016.

The Cheaters playing live in Gebäude 9, Cologne, Germany on 17. February 2016.

The first disapointment when Spidergawd entered the stage was, that Motororpsycho’s Bent was replaced by an unknown, but similar looking long-haired young man. Later it became clear, that it was Hallvard Gaardløsn named „The Kid“, because Bent had some duties to carry out with new projects of his main band Motorpsycho. Motorpsycho is my most favourite band since I saw them the first time in 1996 in Cologne.

But with the first note they plaid, it was clear, that they will crush the hall to the ground. The most amazing thing about this band is, that they place the drum kit right in the front of the stage and with the first hit, that Kenneth did on the drums, I felt the music in every single cell of my entire body. The amplifiers were turned on loud and everything vibrated and shook with every note they plaid.

Which is good, because you feel and go with every song and at the end you are deaf. Unless you don’t wear any earplugs. It was so loud, that I can’t even upload the video I recoreded with my cellphone, because it is far too overdriven and not nice to listen anymore. So this time, no video. I am sorry.

They plaid songs from all three albums and they were much better than the recorded ones. The bariton saxophone player is one of the best additions, that this band has included in their portfolio and Kenneth is one of the most energetic drum players I have ever seen. They even plaid an encore, that seemed to be unusual for them.

After a long and exhausting concert that was satisfying everyone who had been there, I bought my shirt and a vinyl and left the place on my way back home. Still very paralyzed from the loud sound, I listened to the new Motorpsycho album in my car on my way back, that I just bought this morning.

Altogether a great night with amazing music. I later discovered, that music is not this much healing a cold and the next day my nose was even more clocked and running than the day before.

Spidergawd playing live in Gebäude 9, Cologne, Germany on 17. February 2016.

Spidergawd playing live in Gebäude 9, Cologne, Germany on 17. February 2016.

Setlist Spidergawd:
No Man’s Land
El Carazon Del Dol
The Best Kept Secrets
Get Physical
Crossroad’s
The Funeral
Tourniquet
Into Tomorrow
Lighthouse
Picture Perfect Package
… Is all She Wants
Caerulean Caribou
Master of Disguise
Blauer Jubel

Setlist The Cheaters:
Just Like U
20,000 Miles An Hour Girl
Stay On Your Mind
Voodoo
Everybody Must
Keep Walking
Hooked
She’s A Spider