Spielpuppen in rauen Bereichen

Konzert vom 15. Februar 2017 im Poppodium Grenswerk in Venlo.
The Toy Dolls, Harsh Realms

Zwischen dem SNFU Konzert und der heutigen Show, besuchte ich noch Helmet im Gebäude 9 in Köln. Der Artikel wird in der April Ausgabe des OX Fanzines veröffentlicht. Sobald ich ihn habe, stelle ich ihn mit ein paar Fotos hier online.

Das Toy Dolls Konzert in Essen war bereits ausverkauft, und da ich meine neue Liebe zu Konzerten in Holland entdeckt habe, lag es auf der Hand für die Toy Dolls nach Venlo zu fahren. Eine Stadt an der deutsch-holländischen Grenze, nur knapp 45 Autominuten von mir zu Hause entfernt. Früher der Pilgerort für alle Kiffer aus dem Ruhrgebiet, der aber auch über einen gut sortierten, wenn auch etwas teuren Plattenladen verfügt. Nicht-Kiffern und Anhängern des Radios wird Venlo sicher durch die 2 Brüder ein begriff sein, wo am Wochenende ganze Horden deutscher Ausflügler Kaffee und sonstiges Zeug einkaufen.

Ich parkte den Wagen etwas ausserhalb des Zentrums in den kostenlosen Straßen und lief ein paar hundert Meter in die Stadt und kaufte in einem Supermarkt erst einmal diese kleinen holländischen Rosinenstütchen, Vla, Schokoladenstreusel und ein paar andere typisch holländische Spezialitäten. Schon beim Einkauf lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich beschloss, öfters nach Holland zu fahren.

Die Sachen wieder im Wagen verstaut und zurück in die Stadt die Halle suchen. Das Konzert sollte im Grenswerk stattfinden. Von den Bildern, die ich vorab im Internet recherchiert habe, schien es ein relativ neues Gebäude zu sein und richtig, es sah aus, als wenn es vor 2 Jahren erst errichtet wurde. In der Halle stellte ich fest, daß ich mir vor dem Eingang einige Chips kaufen musste, mit denen ich dann mein Bier bezahlen kann. Für 10 Euro gab es fünf Chips. Das war dann auch der Mindestbetrag, den man an Chips holen konnte. Ein kleines Bier kostete einen Chip. Na, da macht der Schuppen sicher jede Menge Gewinn von den Leuten wie mich, die nicht alle Chips zum Trinken aufbrauchten.

Die Halle selbst glich einem Raum für Ballett- oder Orchesterveranstaltungen. Punks wie die Toy Dolls schienen irgendwie deplatziert zu sein. Als Auftakt spielten Harsh Realms aus Rosendaal in den Niederlanden. Ihre Ansagen verstand ich nicht, denn sie sprachen nur holländisch und spielten eine gefällige Mischung aus rockbarem Punk und angenehmen Rock. Nichts weltbewegendes, aber tanzbar.

The Toy Dolls sind die Begründer des Funk-Punk Genres und wurden schon 1979 gegründet. Das einzig verbliebene Mitglied der Ur-Besetzung ist Olga Algar an der Gitarre. Begleitet wurde er nun von Tommy Gobber am Bass und dem legendären Duncan Redmonds, dem Schlagzeuger von Snuff. Nicht nur wegen ihm wollte ich die Dolls sehen, denn wenn schon nicht Snuff selbst kommen, dann wenigsten ein Bandmitglied von ihnen auf der Bühne.

Was sollte man von diesen Ulknudeln anderes erwarten als eine lustige Show mit vielen Einlagen, Lametta, Luftballons und Comedy. Sonnenbrillen, viel Choreografie, Hüpfen und jeder Menge Witze.
Um knapp 22:30 Uhr flogen dann die Luftballons von der Decke und die Show war vorbei. Es knallten die Ballons und ich verließ diese edle Stätte der Musik im Herzen venlos.

Setlist The Toy Dolls
Fiery Jack
Cloughy Is A Bootboy
Bitten By A Bed Bug!
The Death Of Barry The Rooper With Vertigo
Dirty Doreen
Dougy Giro
Spiders In The Dressing Room
Nellie The Elephant
The Ashbrooke Launderette
Alfie From The Bronx
Bless You My Son / My Girlfriend’s Dad Is A Vicar
She’ll Be Back With Keith Someday
Idle Gossip
The Lambrusco Kid
Tocatta In Dm
Alecs Gone
Drums
Harry Cross (A Tribute To Edna)
Wipe Out!
———–
When The Saints
Glenda And The Test Tube Babies
Dig That Groove Baby
———–
She Goes Out To Finos
Theme Tune

Ferngespräche mit Feueralarm

Konzert vom 09. Dezember 2016 im FZW in Dortmund.
Long Distance Calling

Wenn ich Konzerte besuchen möchte, ist das immer ein kleiner Akt. Ich muss mindestens einen Monat vorher auf meiner Arbeit Bescheid geben, daß ich an dem Tag Frühdienst haben möchte. Mein Spätdienst endet um 20:30 Uhr und da platze ich dann meistens erst mitten im Konzert hinein und bekomme nur die Hälfte mit. Das ist dann nicht besonders zufriedenstellend. Ich brauche einen neuen Job.

Für heute hatte ich mir Long Distance Calling vorgenommen. Die Band höre ich seit der ersten Platte, aber hatte sie das letzte Mal vor einigen Jahren live gesehen. Also war es mal wieder an der Zeit, sie zu besuchen. Die Gruppe war gerade auf einer Tour, die sie „An Evening with Long Distance Calling“ nannten und auf der sie ihre Instrumental Stücke spielten. Parallel dazu fanden auch einige Shows als Vorband von Amorphis statt. Mit der letzteren Band kann ich leider nichts anfangen und einen wunderbare Abend mit der sympatische Truppe aus Münster wollte ich nicht missen.

Ihre letzte Scheibe „Trips“ gefiel mir sehr gut, auch wenn sie sich etwas von dem instrumentalen Rock ihrer Anfangstage entfernt hatten und etwas in den Prog-Rock, Depri-Rock Gefilden mit Gesang herum schipperten. Sie hatten jedoch ihren Drive und die atmosphärischen Welten, die sie erschaffen, behalten und laden mich stets zum Träumen ein.

Also habe ich mich mit meinem Kleinwagen auf dem Weg nach Dortmund gemacht und kam diesmal viel zu früh um 19 Uhr an, als die Tore noch nicht einmal geöffnet waren. Aso wartete ich in der nicht allzu schlimmen Kälte des Winters nur im Kapuzenpulli, weil ich meine Jacke im Auto verstaut hatte, bis sich nach deutscher Pünktlichkeit um 19:30 Uhr endlich die Türen öffneten. Natürlich wurde ich wie jeder andere Besucher durchsucht und musste noch die Email vom Management von LDC vorzeigen, damit ich meine Kamera mit hinein nehmen durfte. Alles gut, ein Bier gekauft und direkt einen Platz vor der Bühne gesichert, denn ich erwartete, daß es voll werden würde. Das Konzert war restlos ausverkauft.

Die Show begann pünktlich (wieder sehr deutsch) um 20:15 Uhr und war jedoch nach knapp 45 Minuten schon vorbei, als sich die Band gerade warm gespielt hatte. Es gab einen Stromausfall (zumindest schien es so), bis man im Hintergrund eine Stimme hörte, die sagte: „Es ist zu einem technischen Problem gekommen, bitte verlassen Sie das Gebäude. Es gibt keinen Grund zur Panik.“ Jedenfalls sinngemäß sagte sie so etwas. Also sind wir alle raus, ich ging zum Notausgang hinter der Bühne, wo sich auch die Band befand. Dann heulten auch schon die Sirenen und dutzende Feuerwehrwagen kamen an, Feuerwehrmänner sprangen heraus und rollten ihre Schläuche aus. Ich vermute es gab einen Fehlalarm in dem hochtechnisch ausgestatteten neuen FZW. Was nun genau passiert war, wurde nicht gesagt.

Ich unterhielt mich mit einer netten Studentin aus Dresden, die derzeit in Münster Design studierte. Da wo die Band auch herkam. Wie passend. Nach knapp 15 Minuten war das Schauspiel auch schon zu Ende. Die Schläuche wurden wieder eingerollt und wir konnten in die Halle zurück. Ich suchte mir einen neuen Platz vor der Bühne, um eine andere Perspektive aufnehmen zu können. Zwar bedeutete diese Unterbrechung einen Schnitt im Fluss der Lieder, aber die Gruppe fand gekonnt wieder zurück auf die Gleise.

Die Show war eine bunte Mischung aus den gesamten fünf Alben der Band und man merkte ihnen ihre Spielfreude an. Sehr sympatische Menschen mit sehr energiegeladenen, emotionalen Liedern, die den Besucher auf gleich mehrere Trips entführte.

Eines der wohl ungewöhnlichsten Konzerte mit Unterbrechung, aber eine wunderbare Band. Wo ist denn jetzt die nette Studentin von vorhin geblieben?

Setlist Long Distance Calling
Into the Black Wide Open
Trauma
Sundown Highway
359
The figrin D’an Boogie
Black Paper Planes
Aurora
Ductus
The Very Last Day
Momentum
Timebends
Arecibo
Apparations
Metulsky Curse Revisited
Flux

Learn from Culture

After last night’s show, I woke up early today to go to one of the legal walls in my town to paint a picture.

I had prepared the stencils during the last days and now the time was right to go out and paint them. Due to my work as autor or writer, I had to make a decision, if I shall paint or write. I decided for the latter one and wish I had more time (and financial support) to do both.

I am neither a calligraphy artist, nor a calligraffiti artist, but I love the shape of the ornamentic lettering and occasionly use them in my work. I do not follow any of the rules of calligraphy, so please don’t mind the mistakes.

During my time in Burma/Myanmar, when I made my research about the effects of the military dictatorship on the people and the civil war against the ethnic minorities, I surely came across the Kayan people. Their women – the so-called „long-neck women“ are wearing metal rings around their neck, so that their chest is pushed down and the imagination of a longer neck is created. In past times, this tradition was used to protect the women against tiger bites or to prevent them to marry with men from other tribes along with other myths. These brass rings can weigh up to 10kg and the tribe is meanwhile trying to end this tradition, because it can cause health problems to the women.

I took the photo of the lady in one of the refugee villages of the Kayan people in Thailand at the border to Burma in 2006 and her portrait was published in my book „Burma – an alternative guide“ in 2009.

Keinom - Learn from Culture - Essen, Germany - 20.12.15

Keinom – Learn from Culture – Essen, Germany – 20.12.15

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