Wellen im Labyrint

Konzert vom 14. Mai 2017 im Djäzz in Duisburg
Labirinto, Magma Waves

Wenn ich schon im Moment nicht nach Brasilien komme, so freut es mich umso mehr, wenn jemand aus Brasilien hierher kommt. Zudem noch in Form dieser guten instrumentalen Band Labirinto.

Das Djäzz in Duisburg liegt genau in der Innenstadt, also beschloss ich, meinen Wagen in einem Parkhaus abzustellen, um ein eventuelles Chaos bei der Parkplatzsuche zu vermeiden.

Gesagt, getan stellte ich die Kiste erfolgreich ab und lief natürlich zuerst einmal in die falsche Richtung, also weg vom Djäzz. Ich nutzte jetzt zum ersten Mal die Navigation von Google Maps, die mir den Weg zu dem Club mit einer angenehmen Frauenstimme erklärte. Ich kam sogar an.

Es war noch nicht viel los in dem Keller-Club und da es warm war, bestellte ich mir ein Bier und trank es draussen vor der Tür genüsslich aus, holte mir direkt noch ein zweites bei der netten Bardame und stand weiter draussen herum. Mit mir warteten noch weitere Leute vor der Tür, wobei ein Teil sicher zu dem Gefolge der beiden Bands gehörte. Insgesamt waren nicht viele Zuschauer anwesend und es sollten auch beim Konzert nachher nicht viel mehr werden.

Es dauerte gefühlte zwei Stunden, bis dann die erste Band Magma Waves aus Duisburg und meiner eigenen Heimatstadt Essen anfingen zu spielen, die sich 2013 gegründet haben und seit Neuestem sogar bei Narshardaa Records unter Vertrag sind und dort ihr Debut Album heraus bringen werden.

Sie spielten einen sehr angenehmen, sphärischen instrumentalen Rock, der manchmal in vulkanischen Wellen über das Publikum herunter krachte und dann wieder in ganz ruhige und sanft blubbernde Lavateiche überging.

Labrinto hatten gerade ihr neues und drittes Album Gehenna bei Pelagic Records heraus gebracht und waren nun auf einer ausgedehnten Europa Tour unterwegs.

Die Band selbst besteht aus sechs Musikern, die sich 2005 in São Paulo zusammen gefunden haben, um einen düsteren, rein instrumentalen Sound zu produzieren, der mit zusätzlichen Trommeln noch wuchtiger klingt. Im Hintergrund der Bühne liefen Videos ab, die zum Teil abstrakt waren, manchmal Feuer oder wunderschöne Landschaften zeigten und sogar ein paar Aufnahmen einer Protestbewegung (vermutlich in Brasilien). Leider lieferte die Band keine Angaben zu genau diesen Protestvideos, was ich gerne gehabt hätte.

Die Bardame an den Tresen tanzte in sehr agilen Bewegungen mit einem stetigen Grinsen auf den Lippen und das Publikum stand gebannt vor der Klangwand der Band. Es waren auffallend viele Pärchen anwesend und ich glaube auch eines hatte seine Teenager Tochter mit dabei.

Auch wenn die Zuschauerzahl nicht weiter wuchs und leider für diese Band viel zu wenige Leute anwesend waren, endete das Konzert leider auch viel zu früh. Ich hätte gerne noch weiter den Klängen der Gruppe gelauscht. Ich besorgte mir aber schließlich noch die neue Platte der Gruppe und verabschiedete mich, da ich am nächsten Tag nach Berlin fahren wollte.

Den Weg zurück zum Auto fand ich auch noch ganz gut, aber den Eingang in das Parkhaus suchte ich vergeblich. Merkwürdigerweise war die Tür,über die ich anfänglich das Parkhaus verlassen hatte, verschlossen und es sah alles seltsamerweise verlassen und leer aus. Ich bekam es schon mit der Angst zu tun, morgen früh erst einmal nach Duisburg fahren zu müssen, um meinen Wagen aus dem Haus zu befreien. Ich ging aber schließlich die Einfahrt für Autos hinunter in das dunkle Parkhaus, suchte mit meiner Handy Taschenlampe meinen Wagen und als ich zu dem Bezahlautomat kam, sprang das Licht in der gesamten Anlage an. Ich konnte also ganz normal wieder heraus fahren und kam sogar mit meinem Auto zu Hause an.

Die Generatoren spucken pink

Konzert vom 09. März 2016 im Grammatikoff, Duisburg
The Generators, Spit Pink

Das Grammatikoff in Duisburg kannte ich bislang noch nicht. Es liegt in der Duisburger Innenstadt und bei dem ersten Anblick dachte ich, es sei eine noble Bar mit Restaurant, aber die Konzerthalle lag eine Etage oberhalb der Kneipe. Der Raum war nicht sonderlich groß und einen Großteil nahm die voluminöse Bühne und die lange Theke ein. Der Boden vor der Bühne war mit Metallplatten ausgelegt für Tanzveranstaltungen.

Als Vorband sollten eigentlich Emscherkurve 77 spielen, die jedoch aufgrund eines Krankenhausbesuches ausfielen. Spontan eingesprungen waren nun Spit Pink aus Recklinghausen und Bochum, die ich bislang nicht kannte. Sie standen Emscherkurve in nichts nach und spielten einen glasklaren Punk mit halb akustischen Gitarren.

Die vier Bandmitglieder sahen auch aus wie echte Punks und während ihrer Show habe ich oft gedacht, sie kämen aus den Staate oder England, aber nicht aus einer meiner benachbarten Heimatstädte. Das Netz gab leider nicht viel an Informationen über die Band her, aber ich werde ihnen bei der einen oder anderen Gelegenheit mal wieder ein Ohr schenken. Den Namen habe ich mich vorgemerkt und ich hoffe, sie einmal an anderer Stelle wiedersehen zu können.

Spit Pink playing live at Grammatikoff, Duisburg, Germany at 09. March 2016.

Spit Pink playing live at Grammatikoff, Duisburg, Germany at 09. March 2016.

Nach einer kurzen Umbaupause traten nun The Generators auf die Bühne. Doug Kane habe ich vor Urzeiten einmal live gesehen, als er mit seiner Band Schleprock in Deutschland tourte. Aus den Mitgliedern von Schleprock entstanden 1997 The Generators, von denen eigentlich nur noch Doug als Gründungsmitglied übrig ist.

Sie sind gerade mit ihrer neuen Platte Earn Your Stripes auf Tournee, aber spielten natürlich viele ihrer alten Klassiker, wie den Opener Burning Ambition. Auf vielerlei Wunsch aus dem Publikum änderte die Band während des Konzertes die Setlist und zog ihren wohl bekanntesten Song City Of Angels vor und sie spielten sogar ein Lied ihrer Vorgängerband Schleprock an dessen Titel ich mich nicht mehr erinnern kann.

Die Halle war eigentlich ganz gut gefüllt und es müssten geschätzte 200 Leute anwesend gewesen sein. Das Publikum war sehr ruhig, vielleicht sogar bedächtig und es wurde kaum gepogt und meistens für sich getanzt. Da bin ich von Punk Konzerten eher etwas anderes gewohnt und man wird herum geschubst und -gestoßen. Irgendwann war das Konzert dann auch vorbei und es war gerade einmal erst 22:30 Uhr.

The Generators playing live at Grammatikoff, Duisburg, Germany at 09. March 2016.

The Generators playing live at Grammatikoff, Duisburg, Germany at 09. March 2016.

Setlist Spit Pink:
Ketamine
Jenny & Jim
Day Went By
Smoke
Lizard’s Night
I think I’m dead
Let’s Go
Pressure
Voodoo Love
Knife
Fool

Setlist The Generators:
Burning Ambition
I Stand In Doubt
Tyranny
Perfume And Poison
Running Riot
Roll Out The Red Carpet
Sound Off The Alarms
Throw Away The Key
Dead At 16
Summer Of Unrest
Here I Go
Yankee Boy
Plastic Roses
Telling Them
You Against You
Castaways
Can’t Hold Me Down
Point Of No Return
City Of Angels
Walking Away
Zugaben:
Gotta Be A Better Way
Hanoi 68
Goodbye California