Dunkelheit

Ich lebe in einer Box
bemalt mit schwarzer Farbe
und kleinen Dornen an den Wänden,
an denen man sich fiese Schrammen holt
oder tiefe Wunden.
Von draußen scheint kein Licht hinein.
Ich kann froh sein, daß ich nicht gefesselt bin.
Ich fühle mich hingezogen zu den dunklen Seiten
des menschlichen Daseins,
um Krieg, Zerstörung und menschliche Widerlichkeiten
zu sehen und zu dokumentieren,
um es anderen zu zeigen.
Auf der dunklen Seite des Lebens
mit einer Kerze im Herzen,
die versucht Licht ins Dunkel zu bringen
und Freude, Liebe und ehrliche Anteilnahme
zu vermitteln.
Und dabei so einsam im Herzen
und so dunkel die Seele,
weil kaum ein Gegenüber mich versteht
oder selbst gefangen ist
in den menschlichen Egoismen,
der Ausnutzung oder oberflächlichem Interesse.
Es gibt da eine Stimme in mir drin,
die sagt oft: ‚Der Nick ist tot!‘
Ich kann sie nicht stoppen und
frage mich, ob sie nicht recht hat.
Bin ich nicht schon lange gestorben?
Oder wieso beachtet mich kaum jemand
oder kann in mein Herz hineinsehen
oder nutzt mich aus und fährt über mein Herz hinweg?
Geistert meine Seele noch ziellos umher
und kann den Weg hinaus nicht finden?
Oder bin ich seelisch gestorben
an den menschlichen Qualen,
der Menschen neben und fern von mir?
Zerstört vom Leben
und der Gabe des Menschen, sich weh zu tun.
Manchmal wünschte ich, die Stimme hätte recht,
denn Erlösung ist wie Erleichterung.

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