Das Leben ist wie ein Labyrinth,
manchen finden den Weg hinaus,
manche bleiben drin,
bis man ihre bleichen Körper findet,
mit dem Kopf an der steinernen Wand gelehnt
und einem Fragezeichen auf der Stirn.
Ich begegnete oft jemandem in diesen Irrwegen.
Mit manchen ging ich ein Stück,
Hand in Hand durch die dunklen Gassen.
Andere jedoch schlugen meine Hand aus
und wollten alleine weiter irren.
Ich sah sie später noch einmal.
Sie hatten schon diese Fragezeichen auf der Stirn.
Es gab ganze Wandergruppen im Labyrinth,
die oft diskutierten oder sich den Schädel einschlugen,
weil sie sich über den richtigen Weg stritten.
Wieder andere laufen alleine und suchen nach dem Weg,
machen sich Notizen in Gedanken oder in kleinen Heftchen.
Ich laufe meist alleine und manchmal Hand in Hand
mit einer Person, der ich vertrauen kann.
Das Labyrinth ist grausam und es fällt irgendwann schwer zu vertrauen.
Manche locken einen auf Irrwege und laufen dann lachend davon.
Manche rissen sich von meinen Händen los und
stürzten sich mitten in Gruppen, die
von einem farbigen Wimpel angeführt wurden,
die vorgaben den Weg hinaus zu kennen
oder eben auch nicht.
Manche ließen mich los
und folgten ihrem Instinkt.
Wenn ich des Nachts auf dem Boden lag
und die Sterne zwischen den hohen Mauern hervorschauten,
wanderten sie wieder an mir vorbei,
vergassen nicht zu grüssen,
aber ich sah die Verzweiflung in ihren Augen,
weil sie auch nicht den Weg hinaus gefunden hatten.
Sie folgten lauten Fahnenschwenkern
oder einer Horde, die wusste wie man die Sackgassen vermied.
Manchmal trafen sie andere,
die nur die Sterne ansahen und traten auf der Stelle.
Das Labyrinth ist wie das Leben.
Es gibt Leute, die wollen mit dir gehen
und es gibt andere die wollen umherirren
und sich in Sackgassen führen lassen,
wo sie alleine gelassen werden im Dunkel
der hohen Mauern eines Dickichtes aus Pfaden.
Ich habe gelernt alleine zu gehen
und den Tau von den Steinen der Mauern zu lecken,
um nicht zu verdursten.
Ich habe gelernt, mich an der Wärme der Liebe
zu freuen, die ich von den Menschen erhielt,
die mich begleiteten.
Den Weg hinaus habe ich nicht gefunden und manchmal
fällt es schwer,weiter nach dem Ausgang zu suchen.
Oder ob ich nicht einfach hinsetze und
meinen Kopf an die Wand lehne.