Ich kann
den Menschen nur vor den Kopf schauen
und kann ihre Gefühle
oft nur erraten
oder wie sie sich fühlen
oder was sie denken.
Manche lügen ja auch
oder sind unehrlich
zu sich selbst
oder zu anderen.
Ich habe nicht die Gabe hinein zu sehen,
in Seelen, Herzen oder Gedanken,
sonst wäre ich ein Gott.
Durch Mauern kann ich auch nicht schauen,
vor allem nicht die, die sich Menschen
um sich herum bauen.
Ich bin sozial inkompetent
und oft so enttäuscht von
den egoistischen und
egomanischen Wandlungen des menschlichen Wesens,
die oft herrühren
aus den Schmerzen des Lebens
und der Gewalt des sozialen Handelns.
Dieses pervertierte zwischenmenschliche Ding,
daß wir Gesellschaft oder
Beziehungen nennen,
Freunde,
Bekannte,
Geliebte,
LebenspartnerInnen
und Ehepartner.
Nein, viele haben nicht verstanden,
was es heisst
zu lieben
oder zu leben.
Verirrt in der harten Realität
des Daseins und
dem irrigen Glauben,
sich behaupten zu müssen
und die eigenen Grenzen zu schützen.
Auch vor denen, die mit Liebe und
offenen Herzen auf sie zugehen.
Sie haben es verlernt,
die Blumen der Menschen zu sehen,
die eine ehrliche und liebevolle
Nähe wollen und dafür kämpfen –
Tag für Tag,
Minute für Minute.
Auch wenn sie selbst gegeißelt sind
von der harten Wirklichkeit,
der kalten Gesellschaft,
die wie Eis am Fenster klebt
und in die Häuser schaut.
In diese wärmende Behaglichkeit,
aber dennoch ziehen sie es vor,
draußen in der Kälte zu bleiben,
um weiter zu frieren
oder einen Schneeball in die wohlig-warmen
Wohnungen zu werfen.
Die Arme zu verschränken
und die offenen Arme des Gegenübers abzulehnen,
rührt aus den negativen Erfahrungen
der vergangenen menschlichen Abartigkeiten
im Sozialverhalten und in deren Gabe,
anderen Schmerzen zuzufügen.
Dabei wird oft übersehen,
welcher Mensch
nun wirklich herzlich und ehrlich
die Arme ausstreckt
und das Herz wärmt,
um die Kälte der menschlichen Gesellschaft zu erwärmen
und den Weg des Lebens zu gehen.
Ach, wie verkorkst sind wir schon,
wenn wir das nicht mehr erkennen
und diese kalte Welt am Leben erhalten.
Ach, was können Menschen andere Menschen zerstören,
ihre Seelen,
ihre Herzen
und ihre Zukunft,
daß sie nicht mehr sehen können,
wer es ernst meint.
Darum trinke ich mir noch einen
und stoße an
auf das Wohl der Menschlichkeit
und der liebenden Herzen.
Auch um zu vergessen,
welche Schande sich genau
neben mir abspielt.
Oje, und jetzt sehe ich,
wie ich selbst schon
in der Abgrenzung aus der menschlichen
Gesellschaft und in der Kälte
des Daseins
angelangt bin.