Exkremente einer Raupe

Wenn der Regen
an den Fensterscheiben
herunter rinnt und seine Fäden zieht,
weint der Himmel
seine salzigen Tränen
auf das kalte Glas,
daß erstarrt vor Urzeiten noch Kalk war.
Tropfen fallen auf gelbe Westen
in Frankreich, Holland und Belgien
hernieder und es riecht nach
Revolution.
Sollen sie doch die
arroganten Politiker zum Teufen jagen
oder in kleinen Schiffchen aufs Mittelmeer,
damit sie dort ertrinken
wie die geknechteten Völker Afrikas
auf der Suche nach neuem Glück,
daß diese Politiker ihnen genommen haben
mit ihren Krawatten aus
den Exkrementen der Seidenspinnerraupe.
Nur der deutsche Idiot
versucht rassistische und
neonationalistische Inhalte
in diesen Kampf
um Befreiung zu streuen
und versagt kläglich.
Pah!
Diese bornierten Anhänger
einer pseudo-alternativen Politik,
sollte man gleichwohl
in löcherige Kähne
auf eine ungewisse Reise
übers Mittelmeer schicken,
damit sie kläglich ersaufen
in ihrem jämmerlichen Wehgeschrei
um den Untergang einer verfickten
weißen Rasse.
Ich lache darüber gehässig und
sitze immer noch hier,
am Zusammenfluss der Seine und der Spree,
bin betrunken von bayrischem Bier,
denn es schmeckt am Besten
und betäubt die Sinne,
in diesem widerlichen gesellschaftlichen Brei
um Anerkennung, etwas Trost
und ein paar Euro in der Tasche,
schreibe dummes Zeug
das niemand liest
und verfluche diese Stadt
mit ihren ignoranten
und verlogenen Schergen
einer Gesellschaft,
die glaubt, noch einmal
richtig wichtig zu sein,
bevor sie grandios untergehen wird
wie die Ägypter, Mayas oder Azteken.
Ich werfe meine leere Bierflasche aus dem Fenster
aber bis zum Reichstag
ist es zu weit
und sie landet auf dem Fussweg
vor meinem Haus,
wo morgen die Postbotin
über die Scherben fährt und
sich einen Platten holt.
Den ganzen restlichen Arbeitstag
muss sie nun ihr Rad schieben.
Welch kläglicher Versuch
unsere Regierung mit einer leeren Bierflasche
zu stürzen
und dabei nur der Postbotin
einen miesen Tag zu bescheren.
Wie wir alle,
die wir versuchen, besonders
alternativ und fortschrittlich zu sein
und dabei nur versuchen,
aus den eigenen Exkrementen
eine Krawatte zu spinnen,
die dann von den Politikern
auf megawichtigen Konferenzen
zur Schau getragen wird.
Sie tragen förmlich die Scheisse
um ihren Hals,
die dann nicht reicht zu einem Strick,
um uns alle zu erdrosseln.
Darum setze ich mich jetzt auf mein Rad,
fahre zum Reichstag,
im Nieselregen,
spanne den Kasten Bier auf meinen Gepäckträger,
trinke ihn dort aus
und werfe die leeren Flaschen über den Zaun.
Wenn die Bullen kommen,
sage ich nur:
„Ich habe meinen Schirm vergessen
und die Gelbweste auch!“
Vierzehn Jahre Knast
für eine Flasche Bier!

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