Clear Vinyl – Gatefold / CD – Digipack / Black Vinyl
Ear Music
Helmet ist sicher einer der größten Einflüsse in meinem musikalischen Kosmos. Ich liebe ihre alten Platten, bin aber von dem, was sie so in letzter Zeit fabriziert haben, weniger begeistert. Das liegt vielleicht auch daran, daß Mastermind Page Hamilton nach der Auflösung 1998 die Gruppe im Jahre 2004 wieder neu gründete ohne die früheren Mitglieder zu fragen oder einzubeziehen. Danach änderte sich nochmals das Line-Up und mit dem letzten Werk Seeing Eye Dog war ich weniger zufrieden.
Nun kündigte sich das neue Album Dead To The World an und wurde schon am 28. Oktober 2016 über Ear Music veröffentlicht. Bei Ear Music sind auch Bands wie Deep Purple oder Europe untergebracht.
Das Cover der Platte mit dem einsamen Typen, der durch die Wüste stapft und seine Fußabdrücke hinterlässt, ist wohl eines der besten Cover, die ich kenne und passt optimal zu Helmet. Merkwürdigerweise sind auf der Rückseite zwei Typen zu sehen, wobei die Fußabdrücke entweder nicht vorhanden sind oder urplötzlich im Sand beginnen. Eine Fotomontage anscheinend oder die Männer können fliegen.
Der Sound ist wie der Vorgänger Seeing Eye Dog eher ruhig, hat aber natürlich den typischen Helmet (Hamilton) Drive, Melodien-Bögen und die kreischenden Solis. Mir fehlt jedoch der Biss und die knackigen Peitschenhiebe der frühen Jahre und irgendwie gleitet die Platte nur so an mir vorbei ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Der Opener Life Or Death ließ mit großer Freude aufhorchen, aber danach flauen die Songs irgendwie ab.
Ich muss jedoch zugeben, daß die Lieder live auf der Bühne jedoch ganz anders klingen als auf dem klaren Vinyl. Ich hatte Helmet am 07. Februar in Köln gesehen (Bericht erscheint in der OX im April und hier bei Veröffentlichung des Heftes) und da klangen die Lieder besser. Man merkt, Page Hamilton ist ein Perfektionist, aber ich liebe diese Band doch für ihre Vergangenheit.